Karl V.

(1500–1558) ist der Kaiser, zu dessen Regierungszeit sich die Auseinandersetzungen um Martin Luther und die Reformation abspielten. Aus der Familie der Habsburger stammend, hatte er die Landesherrschaft über das habsburgische Österreich (die er an seinen Bruder Fer­di­nand übertrug), die Herrschaft über die spanischen Länder (mit Ausnahme Portugals) sowie über Süditalien mit Sizilien und Sardinien. Nach dem Tod seines Großvaters Maximilian, des deutschen Kaisers, wurde Karl von den Kurfürsten 1519 zum deutschen König gewählt. Ständige militärische Auseinander­setzungen (in fünf Kriegen zwischen 1521 und 1556) mit Frankreich und ein Dauerkonflikt mit dem Papst (unter anderem wegen der Herrschaft in Italien) bestimmten sein Handeln auch in der Religionsfrage. Zudem gab es einen gefährlichen Krieg im Osten: Das Os­manische Reich eroberte Serbien und Ungarn und näherte sich der Reichshauptstadt Wien, die 1529 von den Türken belagert wurde. Karl V. versuchte, die Reformation in Deutschland gewaltsam zu unterdrücken oder wenigstens die Pro­testanten zu einem Kompromiss mit der katho­lischen Kirche zu zwingen. Aus machtpolitischen Interessen sah er sich aber lange Zeit zu Kompromissen mit den reformationsbereiten Fürsten gezwungen. 1530 wurde er von Papst Clemens VII. zum Kaiser gekrönt.