Kreuzweg

Im 14. Jahrhundert führten in Jerusalem Franziskanermönche Pilger an Leidensstätten Jesu. Nach ihrer Heimkehr bildeten die Pilger diese Kreuzweg-Stationen nach, wobei die Zahl der Stationen zunächst verschieden war. Erst im 16. Jahrhundert setzten sich die auch heute noch üblichen 14 Stationen von Jesu Leidensweg durch (fünf davon ohne Entsprechung im Text der Evangelien): 1. Verurteilung zum Tode, 2. Aufnahme des Kreuzes, 3. der erste Fall unter dem Kreuz, 4. Begegnung mit seiner Mutter, 5. Simon von Cyrenes Hilfe beim Tragen des Kreuzes, 6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch, 7. der zweite Fall unter dem Kreuz, 8. Begegnung mit den weinenden Frauen, 9. der dritte Zusammenbruch unter dem Kreuz, 10. Raub der Kleider Jesu, 11. Jesus wird ans Kreuz genagelt, 12. Tod am Kreuz, 13. Abnahme vom Kreuz und Bettung in den Schoß seiner Mutter, 14. Grablegung des Leichnams Jesu. In der Passionszeit beten vor allem Katholiken Kreuzwegandachten, indem sie die dargestellten Stationen gemeinsam abgehen, an ihnen beten und sich mit dem Leiden Jesu auseinander setzen. In diesem Leiden sehen sie aber auch die Not aller Menschen und nehmen diese in ihr Gebet auf.